Gemme - ein winziges Erkennungszeichen
Um bestimmte BehĂ€ltnisse zu verschlieĂen bzw. um VertrĂ€ge zu bestĂ€tigen, greifen Menschen seit Jahrtausenden auf Siegel zurĂŒck. Dabei können durch die Einmaligkeit ebenjener die Besitzer angezeigt werden. In der Antike stellte die Gemme â ein kleiner Edelstein, der zumeist an einem Fingerring montiert wurde â ein beliebtes Siegel dar
Aus 1.-3. Jh. n. Chr., Jaspis
Hergestellt wurden sie aus Quarzsteinen, die aus dem Fernen und allem voran Nahen Osten importiert wurden. AnfĂ€nglich verzierte man sie mithilfe eines Handstichels mit schlichten Zeichen. Mit der Weiterentwicklung der Schnitttechnik konnten die Steine spĂ€ter mit immer komplexeren Bildern versehen werden. Ein groĂer Teil der Bildinhalte befasste sich dabei intensiv mit der griechischen und römischen Mythologie. So lĂ€sst sich auf dieser Gemme das Abbild einer römischen Göttin wiederfinden. Bei dieser handelt es sich entweder um Abundantia, die Personifikation des Ăberflusses, oder um Annona, die Personifikation der öffentlichen Getreideversorgung der Stadt Rom. Ikonographisch weisen die Göttinnen kaum Unterschiede auf, vor allem da sie sich Attribute wie das FĂŒllhorn oder die GetreideĂ€hren miteinander teilen.