Das Handwerk der Witwe
Im September kann der Walzenkrug eines Müllers als „Objekt des Monats“ bewundert werden. Dabei handelt es sich um keinen gewöhnlichen Zinnkrug, denn dieser erzählt die Geschichte einer mutigen und bewundernswerten Frau.
Zinngießer stellten drei Jahrhunderte lang den Großteil des Tischgeschirrs in der Schweiz her. Wie andere Handwerksberufe unterlagen auch sie den Regeln der Bruderschaft, die in der Schweiz eine traditionsreiche und ehrsame Gesellschaft bildete. Auch Johann Caspar Manz tritt im Jahr 1765 in die Zunft der Schweizer Zinngießer ein. Nach 14 Jahren Mitgliedschaft wird er wegen eines Diebstahls im Jahr 1779 enthauptet. Die kinderlose Witwe Anna Elisabeth Manz übernimmt ab da die Geschäfte des Gatten. Das Witwenrecht in der Schweiz erlaubte eine zeitlich begrenzte Leitung der Ehefrau, wohl mit dem Hintergedanken, einen neuen Meister zu ehelichen, und die Betriebsfortführung durch einen Mann wiederherzustellen.
Anna Elisabeth jedoch schlägt einen anderen und sehr revolutionären Weg ein. Wie der aussah? Besuchen Sie uns im PANEUM und erfahren Sie alles über die mutige Dame!
Das OBJEKT:
Walzenkrug eines Müllers
Lisabeth Manz
Zürich (CH), 1768, Zinn