SCHÜTZEN
UND BEWAHREN
Der Mensch hat seit jeher alle Hände voll zu tun, um Brot zu schützen. Wenn Nager, Schimmel und Co dem begehrten Lebensmittel zu „Laibe“ rücken, ist Einfallsreichtum gefragt.
Brot hat nicht nur Freunde. Ungeziefer, Mäuse, Ratten, aber auch Schimmel rücken dem Brotvorrat unserer Vorfahren zu Leibe, rauben und zerstören, was das Überleben sichert. Das Bemühen, Brot vor Verlust und Verderben zu schützen, kennt daher weder kulturelle noch geographische Grenzen.
Anfangs ist Brot noch eine trockene Angelegenheit, Schimmel also kein Problem. Brot muss deshalb in erster Linie vor Fressfeinden geschützt werden: vor Nagern aller Art. Im biblischen Palästina wird Brot als Ring- oder Lochbrot gebacken, auf einen Brotstab aufgefädelt und aufgehängt. Die Maus hat so keine Chance, der Brotstab eine besondere Bedeutung. Er ist es, der sprichwörtlich über jemandem gebrochen wird, wenn Hungersnot und Strafe folgen.
Nagersicher ist auch der Brotkorb, in dem Brot aufbewahrt werden kann, wenn es dünn und trocken ist. Dicke Brote mit weicher Krume trocknen darin aber zu schnell aus, sodass der Korb durch Brotkästen aus Holz, Metall, Keramik oder Emaille ersetzt wird. Sie schützen Brot und halten es frisch. Brottöpfe aus Ton oder Steingut bieten zudem den Vorteil eines optimalen Feuchtigkeitshaushaltes und verhindern Schimmelbildung.
Grundsätzlich gilt: Je dunkler das Brot, desto länger bleibt es frisch. Weizenbrot hält sich nur kurz, sodass etwa im Mittelmeerraum mehrmals täglich gebacken wird. Und wenn das Brot trotzdem einmal alt wird, dann kennen dafür alle Kulturen eigene Rezepte: von „Armen Rittern“ bis zu Knödeln. Denn Brot wegzuwerfen, ist überall tabu.